Machbarkeitsstudie
2011
Daten
BGF 11.300 m2
Auftraggeber
Moocon GmbH, Frankfurt
für MVV Verkehr GmbH und
Rhein-Neckar Verkehr GmbH,
Mannheim
Der Mannheimer Verkehrsverbund betreibt den ÖPNV in der Region Mannheim.
Im Osten Mannheims liegt in einem historisch gewachsenen Industriegebiet das Betriebsgelände, dort soll zwischen Straßenbahndepots und Wartungshallen eine neue Hauptverwaltung mit bis zu 400 Arbeitsplätzen entstehen.
Als erster Schritt auf dem Weg zur Realisierung haben wir in einer Machbarkeitstudie zwei wesentliche Fragen, die sich aus dem Baufeld ergaben, untersucht:
Lässt sich das Raumprogramm auf dem kleinen Baufenster abbilden?
Wie sind die anvisierten Qualitäten des Neubaus mit dem heterogenen Umfeld des Industriegebietes vereinbar?
Die Machbarkeitsstudie bündelt im ersten Schritt die wesentlichen Anforderungen des MVV an den Neubau wie z.B. das Raumprogramm und die Organisationsform der Arbeitsplätze. Weiter sind die Gegebenheiten des Baufeldes dokumentiert wie z.B. Bebaubarkeit, Lärmemissionen, etc.
Darauf aufbauend werden im zweiten Schritt die Fragestellungen über den Entwurf eines Prototyps beantwortet.
Dieser Prototyp zeigt bildhaft eine architektonische Lösung, welche die wesentlichen Eigenschaften des Neubaus aufzeigt.
Tripod + Kokon
Die Grundgeometrie der Büroflächen ist so kompakt wie möglich als Tripod organisiert mit drei Baukörpern und drei Erschließungen. Dies ist die typologisch kompakteste Anordnung.
Wir entwickeln einen kokonartigen Prototyp: Die heterogene und wenig attraktive Umgebung legt nahe, die gewünschten Neubauqualitäten unabhängig vom industriellen Umfeld von innen heraus zu entwickeln. Hierfür braucht der Neubau eine Fassade, die den Außenraum filtert und im Inneren ausreichend Frei-Raum, der den fehlenden Außenraum ersetzen kann.
Die Fassade übernimmt die Funktion einer atmosphärischen Membran, welche die Wirkung nach außen und innen regelt. Sie umfährt – von außen und innen sichtbar – nahezu die gesamte Grundstücksfläche als durchgehende Wandfläche und definiert das Innenvolumen, …
… innerhalb dessen die eigentlichen Büroflächen in drei Baukörpern auf fünf bis sieben Ebenen liegen. Die verbleibenden Räume zwischen den drei Baukörpern dienen als räumliches Bindeglied, als Treffpunkt, zur informellen Kommunikation, zur Orientierung.
Innen hat die Fassade durch die drei Baukörper eine vielfach größere Oberfläche. Es entsteht ein komplexes Innenleben mit ganz unterschiedlichen Raumangeboten, die die anvisierten Arbeitsplatzqualitäten möglich machen.
Außen wirkt die Fassade großmaßstäblich und zeichenhaft. Das Gebäude kann sich damit gut im industriellen Umfeld als Location behaupten.