Realisierung
2012-2014
Daten
BRI 331.200 m3, NF 28.175 m2
Auftraggeber
Pollmeier Furnierwerkstoffe GmbH, Creuzburg
Tragwerksplanung
Bollinger+Grohmann GmbH, Frankfurt
Klimakonzept
Transsolar GmbH, Stuttgart
Planung Energiezentrale
Seeger Engineering AG, Hessisch-Lichtenau
TGA-Planung
HKL Ingenieurgesellschaft mbH, Erfurt
Bodengutachten
Dr. Muntzos & Partner, Lienen
Brandschutzplanung
Hagen Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH, Kleve
Fotos
Thomas Eicken, Mühltal
Für das weltweit erste Laubholz-Furnierschichtholzwerk hat die Unternehmensgruppe Pollmeier am Standort Creuzburg (Thüringen) einen neuen Produktionsprozess entwickelt. Furnierschichtholz aus Buche ist für den konstruktiven Holzbau ein innovatives Material. Gegenüber den bisher erhältlichen Furnierwerkstoffen aus Nadelholz ist das Laubholz aufgrund seiner höheren Biegefestigkeit wesentlich leistungsfähiger.
Wie bei den bisher realisierten Sägewerken der Pollmeier-Gruppe wird auch hier der in der Umgebung des Werkes nachwachsende Rohstoff über einen innovativen, industriell geprägten Produktionsprozess zu einem hochwertigen Konstruktionsmaterial verarbeitet. Die gesamte Produktion erzeugt keinerlei Abfälle, sondern verwertet sämtliche anfallenden Reststoffe selbst oder überführt sie in andere Produktionsprozesse wie die Herstellung hochwertiger Feinpapiere.
Zusammen mit den Klimaingenieuren von Transsolar (Stuttgart) wurde ein Konzept erarbeitet, das allein über natürliche Be- und Entlüftung bei laufender Produktion ein angenehmes Innenklima gewährleistet.
Die über 200 m langen Aussenfassaden bestehen aus vorgefertigten Holzelementen aus naturfarbener Lärche.
Die mehrgeschossige Energiezentrale, die Rundholzaufgabe und die technischen Anlagen haben eine Fassade aus feuerroten Metallpaneelen.
Der östliche Komplex besteht aus Vorbereitungsanlagen und Produktionsbereich: Im Außenbereich werden die Buchenstämme gekocht und abgelängt.
Über die Rundholzaufgabe gelangen die vorbereiteten Stämme in das Produktionsgebäude und werden dort rotierend geschält. Die so entstandenen Furniere werden nach Trocknungs- und Sortierschritten auf der 60 m langen Hochleistungspresse – dem Kernstück der Anlage – zu Furnierschichtholz verarbeitet.
In der Nachbearbeitungshalle werden die Platten nach Kundenwunsch zu Bindern, Wandbauteilen und anderen Halbfertigprodukten weiterbearbeitet, bevor sie in den weltweiten Versand gelangen.
Schlanke Brettschichtholzbinder überspannen die Hallenschiffe und ermöglichen zahlreiche Erweiterungen im Inneren.
Versandbereich
Im westlichen Bereich schließt sich in Richtung des neuen, mehrere Hektar großen Nasslagers für die Buchenstämme ein Hochregal an, in dem die Halbfertigprodukte eingelagert werden.
Große oberflächenbündige Holzfensterelemente erlauben in den Laboren zur Qualitätssicherung die Aussicht in die umgebende Landschaft.
Bedingt durch den neu entwickelten Produktionsprozess für die prototypische Anlage haben wir zusammen mit dem Auftraggeber im Vorfeld weit mehr als einhundert unterschiedliche Varianten des Betriebslayouts entwickelt. Ähnlich wie ein Maßanzug wurden Gebäudestruktur und -hülle immer wieder an den parallel entwickelten Produktionsprozess angepasst.
Caféteria für die Mitarbeiter